Zum Inhalt springen

SONNENLICHT

Sonnenstrahlung verursacht Hautkrebs

Sonnenlicht ist für viele Menschen eine natürliche Quelle des Wohlbefindens und bedeutend für die Freizeitgestaltung. Durch das Sonnenlicht kommt es zur Stimulation der Vitamin- D- Synthese, einem für den Knochenstoffwechsel wichtigen Wirkstoff. Allerdings reichen, selbst in nördlichen Ländern, zur Aufrechterhaltung eines ausreichenden Vitamin D Spiegels auch sehr kurze Sonneneinwirkungen aus. Medizinisch bedeutsam ist vor allem der Anteil der ultravioletten Strahlung (UV) des Sonnenlichtes. Dieser UV-Anteil, und hier besonders der kurzwellige UVB Anteil, ist an erster Stelle für die Entstehung und Wachtumsförderung von Hautkrebs verantwortlich.

Der Großteil der UV-Strahlung wird durch die Ozonschicht abgefangen. Besonders am früheren Morgen (bis 11 Uhr) und am Nachmittag (ab 15 Uhr) wird durch den schrägen Sonnenstand vergleichsweise viel UVB-Strahlung aus dem Sonnenlicht hinaus gefiltert. Da somit zwischen 11 und 15 Uhr ein Großteil der hautkrebsinduzierenden UV-Strahlung auf die Erdoberfläche trifft, ist besonders in diesem Zeitraum ein ungeschützter Aufenthalt im Freien zu vermeiden. Scheinbare Schutzfilter, wie eine Wolkendecke oder die Schattenzone eines Baumes, lassen jedoch immer noch 80 Prozent bzw. 50 Prozent der UV-Stahlung passieren und sind somit kein zuverlässiger Schutz vor den negativen Auswirkungen einer übermäßigen UV-Exposition.   

Auswirkungen auf die Haut

Die kurzwellige UVB-Strahlung ruft typischerweise den Sonnenbrand hervor und ist somit die wirksamste Strahlenart, um eine Rötung Erythem) an der Haut zu erzeugen. Langwellige UVA-Strahlung ist circa 1.000-fach weniger erythem-erzeugend als UVB-Strahlung. Dafür dringt die langwellige UVA-Strahlung vergleichsweise tief in die Haut ein und schädigt das, in den tieferen Hautschichten angeordnete, elastische Bindegewebe nachhaltig. Die Folgen sind eine verstärkte und frühzeitige Hautalterung sowie Pigmentverschiebungen (Faltenbildung, „fleckige Haut“). 

Für lange Zeit wurde für die Hauttumorentstehung ausschließlich die UVB- Strahlung verantwortlich gemacht. UVB erzeugt durch seine spezifische Wellenlänge genau im Bereich des Erbgutes der Hautzellen Fehlverknüpfungen, die dann die Basis für ein späteres Tumorwachstum legen. Gerade in den letzten Jahren häufen sch jedoch Hinweise, dass auch UVA eine tumorfördernde Wirkung auf die Haut hat, wenn auch im weitaus schwächerem Maße. Des Weiteren ist UVA auch die Ursache für eine Reihe von häufig als "Sonnenallergie" fehlinterpretierten Hautreaktionen. 

Eine  oft unterschätze Wirkung der UV-Strahlung ist die Schwächung des Abwehrsystems der Haut. Eine Hautinfektion durch Bakterien, Viren oder Pilze aber auch das beschleunigte Wachstum von Hautkrebszellen wird durch diese immunsuppressive Wirkung signifikant gefördert. 

Arten von Hautveränderungen durch zu hohe Sonnenexposition

Sonnenbrand

Bei mäßiger UV-Einwirkung versucht die Haut entstehende Hautschädigungen selbstständig zu reparieren. Der Sonnenbrand ist der sichtbare Ausdruck einer akuten Dekompensierung dieser Reparaturleitungsfähigkeit mit dem massenhaften Absterben geschädigter Hautzellen nach einer akuten Überdosierung von UVB-Strahlung. 

Die Sonnenbrandreaktion (Erythem) ist vor allem durch eine Weitstellung von Blutgefäßen der Haut bedingt. Es besteht ein erscheinungsfreies Intervall zwischen dem Zeitpunkt der Sonnenbestrahlung und dem Auftreten der ersten sichtbaren Hautrötungen. Normalerweise handelt es sich um einen Zeitraum von 4 bis 12 Stunden. Erst sehr viel später kommt es, durch verstärkte Melaninproduktion in den unteren Hautschichten, zur Hautbräunung. In spezialisierten Zellen, den Melanozyten, wird der braune Hautfarbstoff Melanin produziert und gleichsam als eine Art natürlicher Sonnenschutz in die Hornzellen der Haut (Keratinozyten) geimpft. Jedoch ist auch die bestens gebräunte Haut nicht ausreichend gegen die immunschwächenden und hautkrebsauslösenden Eigenschaften der UV-Strahlung geschützt.

Vorzeitige Hautalterung (Lichtalterung)

UV-Licht führt neben einer Entstehung von bösartigen Hauttumoren auch zur Lichtalterung der Haut mit Faltenbildung, mangelnder Elastizität (aktinische Elastose), der Ausbildung von kleinsten roten Äderchen (Teleangiektasien) sowie einem "wettergegerbt" aussehenden, lederartigen Haut-Erscheinungsbild.

Sonnenallergie

Die Sonnenallergie (Polymorphe Lichtdermatose) wird durch UVA- und/ oder durch UVB- Strahlen verursacht. Bei den betroffenen Patienten entstehen kurz nach dem Aufenthalt im Freien an sonnigen Tagen in den sonnenexponierten Arealen Rötungen der Haut, Quaddeln (juckende Erhabenheit der Haut) und kleine Hautknötchen. Außerdem berichten die Betroffenen über starken Juckreiz.

Mallorca Akne

Die Mallorca Akne (Acne aestivalis), auch Sommerakne genannt, ist eine akneähnliche Erkrankung des Haarfollikels. Diese Akneform entsteht als Reaktion der Haut auf UV-Strahlung. Es bilden sich kleinste hautfarbene leicht gerötete Knötchen im Bereich von Haarfollikelöffnungen vor allem im Bereich der Schultern und des oberen Rückens. Diese typischen Knötchen sind Folge einer einer Neubildung von Bindegewebe. Es treten aber keine aknetypischen eitrigen Hautveränderungen auf. Die Mallorca Akne kommt vor allem bei Urlaubern auf, die unvorbereitet längere Zeit starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind.